01.09.2022
Früher Start in einen guten Jahrgang
Traubenernte fast zwei Wochen früher als im Vorjahr – Sekt machte den Anfang
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Mitte August hat in Südtirol die Ernte für die Sekt-Grundweine begonnen, etwa eine Woche später ging es mit der klassischen Weinlese los. Damit ist man zehn bis 14 Tage früher dran als im Vorjahr. Für den frühen Erntebeginn hat vor allem ein warmer Mai gesorgt, während Reben und Trauben die sommerliche Hitze gut überstanden haben. Auch deshalb erwarten die Experten einen qualitativ wie quantitativ guten Jahrgang – vorausgesetzt, die Witterung spielt in den letzten Tagen vor und während der Ernte mit.
Traditionell macht die Ernte der Trauben für die Sekt-Grundweine den Anfang. „Für uns ist weniger der Alkoholgehalt wichtig als die Säure, die für Frische und Frucht unserer Sekte sorgt“, erklärt Josef Romen, Präsident der Vereinigung Südtiroler Sektproduzenten. Weil diese Säure mit zunehmender Reife und in warmen Nächten schneller sinkt, wurden die ersten Trauben in diesem Jahr schon Mitte August in die Keller der Südtiroler Sektproduzenten geliefert. Eine Herausforderung ist dabei, dass die Ernte wegen der hohen Temperaturen schneller erfolgen müsse als sonst. Dazu komme, dass in fast allen Lagen gleichzeitig geerntet werde, weil es höhenmäßig keine großen Unterschiede im Reifegrad gebe, so Romen.
Traditionell macht die Ernte der Trauben für die Sekt-Grundweine den Anfang. „Für uns ist weniger der Alkoholgehalt wichtig als die Säure, die für Frische und Frucht unserer Sekte sorgt“, erklärt Josef Romen, Präsident der Vereinigung Südtiroler Sektproduzenten. Weil diese Säure mit zunehmender Reife und in warmen Nächten schneller sinkt, wurden die ersten Trauben in diesem Jahr schon Mitte August in die Keller der Südtiroler Sektproduzenten geliefert. Eine Herausforderung ist dabei, dass die Ernte wegen der hohen Temperaturen schneller erfolgen müsse als sonst. Dazu komme, dass in fast allen Lagen gleichzeitig geerntet werde, weil es höhenmäßig keine großen Unterschiede im Reifegrad gebe, so Romen.
Etwa eine Woche später als jene der Sekt-Grundweine startete die klassische Weinlese, und zwar um den 22. August – zuerst mit dem Sauvignon in den Tallagen, danach folgen die Ruländer und höhere Lagen. „Die Ernte beginnt in diesem Jahr – je nach Sorte und Lage – zehn bis 14 Tage früher als im Vorjahr“, erklärt Hansjörg Hafner vom Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau. Das liege weniger am heißen Sommer, als an einem überdurchschnittlich warmen Mai. „Dieser hat für eine schnelle Blüte gesorgt und der Zeitpunkt der Blüte ist wiederum ausschlaggebend für den Erntebeginn“, so Hafner.
Hitze und Trockenheit gut überstanden
Zweite Besonderheit neben dem warmen Mai war der Juli, der zweitwärmste in der Geschichte des Weinbaus nach jenem von 2015 und zugleich einer der trockensten. „Die Bauern haben mit viel Fleiß und Einsatz auf Hitze und Trockenheit reagiert“, erklärt Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. So wurden die Trauben etwa durch bestimmte Laubarbeiten vor allzu viel Sonneneinstrahlung geschützt.
Dank gezielter Bewässerung konnte zudem für genügend Feuchtigkeit gesorgt werden. „Die Tropfberegnung ist dabei ein äußerst sparsames System und darüber hinaus ökologisch wichtig, weil der Boden begrünt bleibt und nicht aufgerissen werden muss“, so Hansjörg Hafner. Und Andreas Kofler ergänzt: „Die Investitionen der letzten Jahre und der Einsatz im Weinberg zahlen sich aus.“
(Vorsichtiger) Optimismus in Sachen Qualität und Ertrag
Die besondere Witterung in diesem Jahr hat für Trauben gesorgt, die zwar mehr Beeren tragen als sonst, diese Beeren sind allerdings kleiner. Die Erntemenge dürfte demnach eine durchschnittliche sein. In Sachen Qualität fällt die Prognose noch schwer: „Es ist zu früh, klare Aussagen über den Jahrgang zu treffen, weil gerade die letzten Tage vor der Ernte und das Wetter während der Ernte ausschlaggebend sind“, erklärt Konsortiums-Präsident Kofler. „Alle Voraussetzungen für ein gutes Jahr sind da, nun müssen wir aber abwarten.“
…und hoffen: Darauf, dass keine Unwetter einen Strich durch die Rechnung machen, es nicht anhaltend feucht wird und es in der Nacht weiterhin spürbar abkühlt. „Gerade die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind zentral, wenn es um Säure und Frische der Weine geht“, so Kofler. Und Hafner fügt hinzu: „Die entscheidende Phase beginnt jetzt, die letzten Wochen sind das Zünglein an der Waage.“
Schwere Rote, strukturierte Weiße
Auch wenn noch kein endgültiges Urteil gefällt werden kann: Die Voraussetzungen für einen guten Jahrgang 2022 sind da. „Es geht nun darum, den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen, was in diesem Jahr eine Herausforderung ist, weil die hohen Temperaturen dafür sorgen, dass alles im Zeitraffer passiert“, so Sekt-Präsident Romen. Trotzdem sei alles angerichtet für einen guten Jahrgang 2022: „Wir hatten eine unproblematische Vegetationsperiode und auch in Sachen Pflanzenschutz gab’s keine Probleme“, so Romen.
Gute Voraussetzungen hätten Hitze und früher Erntebeginn zudem vor allem für Rotweine geschaffen, sagt Andreas Kofler. „Es kann ein gutes Jahr für schwere Rotweine werden.“ Und wenn die Witterung auch in den nächsten Wochen mitspielt, sollten auch die Weißweine des Jahrgangs 2022 spannend werden. „Sie fallen wegen der hohen Temperaturen und des frühen Erntebeginns wohl ein bisschen weniger fruchtig aus als in anderen Jahren“, glaubt Hansjörg Hafner. „Dafür könnten sie aber strukturierter, voller, voluminöser werden.“
Hitze und Trockenheit gut überstanden
Zweite Besonderheit neben dem warmen Mai war der Juli, der zweitwärmste in der Geschichte des Weinbaus nach jenem von 2015 und zugleich einer der trockensten. „Die Bauern haben mit viel Fleiß und Einsatz auf Hitze und Trockenheit reagiert“, erklärt Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. So wurden die Trauben etwa durch bestimmte Laubarbeiten vor allzu viel Sonneneinstrahlung geschützt.
Dank gezielter Bewässerung konnte zudem für genügend Feuchtigkeit gesorgt werden. „Die Tropfberegnung ist dabei ein äußerst sparsames System und darüber hinaus ökologisch wichtig, weil der Boden begrünt bleibt und nicht aufgerissen werden muss“, so Hansjörg Hafner. Und Andreas Kofler ergänzt: „Die Investitionen der letzten Jahre und der Einsatz im Weinberg zahlen sich aus.“
(Vorsichtiger) Optimismus in Sachen Qualität und Ertrag
Die besondere Witterung in diesem Jahr hat für Trauben gesorgt, die zwar mehr Beeren tragen als sonst, diese Beeren sind allerdings kleiner. Die Erntemenge dürfte demnach eine durchschnittliche sein. In Sachen Qualität fällt die Prognose noch schwer: „Es ist zu früh, klare Aussagen über den Jahrgang zu treffen, weil gerade die letzten Tage vor der Ernte und das Wetter während der Ernte ausschlaggebend sind“, erklärt Konsortiums-Präsident Kofler. „Alle Voraussetzungen für ein gutes Jahr sind da, nun müssen wir aber abwarten.“
…und hoffen: Darauf, dass keine Unwetter einen Strich durch die Rechnung machen, es nicht anhaltend feucht wird und es in der Nacht weiterhin spürbar abkühlt. „Gerade die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind zentral, wenn es um Säure und Frische der Weine geht“, so Kofler. Und Hafner fügt hinzu: „Die entscheidende Phase beginnt jetzt, die letzten Wochen sind das Zünglein an der Waage.“
Schwere Rote, strukturierte Weiße
Auch wenn noch kein endgültiges Urteil gefällt werden kann: Die Voraussetzungen für einen guten Jahrgang 2022 sind da. „Es geht nun darum, den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen, was in diesem Jahr eine Herausforderung ist, weil die hohen Temperaturen dafür sorgen, dass alles im Zeitraffer passiert“, so Sekt-Präsident Romen. Trotzdem sei alles angerichtet für einen guten Jahrgang 2022: „Wir hatten eine unproblematische Vegetationsperiode und auch in Sachen Pflanzenschutz gab’s keine Probleme“, so Romen.
Gute Voraussetzungen hätten Hitze und früher Erntebeginn zudem vor allem für Rotweine geschaffen, sagt Andreas Kofler. „Es kann ein gutes Jahr für schwere Rotweine werden.“ Und wenn die Witterung auch in den nächsten Wochen mitspielt, sollten auch die Weißweine des Jahrgangs 2022 spannend werden. „Sie fallen wegen der hohen Temperaturen und des frühen Erntebeginns wohl ein bisschen weniger fruchtig aus als in anderen Jahren“, glaubt Hansjörg Hafner. „Dafür könnten sie aber strukturierter, voller, voluminöser werden.“
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