Welt der Weinaromen
26.10.2020

Drei Typen von Duftnoten und zahlreiche Komponenten

Der Vielfalt der Weinaromen auf der Spur

Südtirol Wein ist vielschichtig, er ist charakterstark und reich an Aromen. Wonach riecht ein Glas Vernatsch? Vielleicht nach Himbeeren oder Kirschen? Ein Weißburgunder nach Äpfeln oder Nüssen? Hier möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Kategorien der sogenannten Duftnoten – der Aromastoffe – im Wein geben.

1.  Primäre Duftnoten:

Fruchtig, blumig, grasig – alles Beschreibungen für primäre Duftnoten. Diese stammen von der Rebsorte selbst ab. Für den Duft verantwortlich sind Moleküle, die in der Regel gebunden in der Schale der Trauben liegen. Bei dieser Kategorie unterscheiden sich zum Beispiel Terpene, die verantwortlich für den blumigen Duft im Wein sind von den Pyrazinen, die einen grasigen, grünen Geruch hervorrufen.
  
Beeinflusst werden diese Duftnoten von der Genetik der Rebsorte, dem Jahresverlauf, dem Standort der Pflanze und den Anbaubedingungen.

Kleiner Leitfaden zu den Südtiroler Weinsorten:

  • Gewürztraminer: exotisches, würziges und blumiges, nach Rosen duftendes Aromaprofil
  • Weißburgunder: delikate Aromen von Äpfeln, Birnen, Grapefruit, Nüssen und Heublumen
  • Vernatsch: Duftnoten nach Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren und einem Touch Bittermandel
  • Lagrein: Aromen, die an Brombeeren, Schwarzkirschen und Lakritze erinnern

Allgemein gilt: Während Weine aus kühlen Anbaugebieten eher Aromen nach frischen Früchten aufweisen, erinnern Weine aus warmen Gegenden im Aroma eher an gekochte Früchte und Exotik.

2.  Sekundäre Duftnoten:

Auf diese Duftnoten hat vor allem einer, der Kellermeister, großen Einfluss. Sie entstehen nämlich bei der Verarbeitung im Keller. Schon allein die Gärung verändert das Geruchsprofil vom Wein in der Regel auf signifikative Art und Weise. Beim Prozess der Gärung entstehen verschiedene Alkohole und andere Substanzen, die den Geruch verändern. Zusätzlich werden Duftmoleküle während der Gärung freigesetzt. Auch die sogenannte Malolaktik, also die Umwandlung von spitzer Apfelsäure zu milder Milchsäure mit Hilfe von Milchsäurebakterien sowie die eventuelle Lagerung im kleinen Eichenholzfass (Barrique) oder die Reifung auf der Feinhefe können zu veränderter Aromatik führen.

3.  Tertiäre Duftnoten:

Das sind jene Duftnoten, die während der Flaschenreifung entstehen. Da der Wein aus zahlreichen chemischen Bestandteilen besteht, die untereinander reagieren, verändert sich das Bouquet vom Wein kontinuierlich. So riecht ein Wein, der zahlreiche Jahre im Keller gelagert wurde, ganz anders als zum Zeitpunkt des Kaufes. Stark gereifte Weine erinnern im Geruch oft an Pilze, Unterholz, Erde und Medizinalnoten.

Was riechen Sie beim Südtiroler Lagrein, Weißburgunder oder Gewürztraminer? Stellen Sie Ihren Geruchssinn auf die Probe und lassen Sie sich von der spannenden Welt der Weine inspirieren.

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