Der Wein und die Wissenschaft

In Unterinn am Ritten wird das Erbe von Prof. Rainer Zierock fortgeführt

In den 1990er-Jahren ist Rainer Zierock so etwas wie der Rockstar unter den Önologen. Er ist Agrarwissenschaftler, Universitätsprofessor und als Weinbauberater in Deutschland, Italien, der Schweiz und Frankreich gefragt. Das für ihn ideale, das perfekte Weingut schafft Zierock aber in Südtirol. In einem Ansitz aus dem 14. Jahrhundert gründet er das Weingut Dolomytos in Unterinn am Ritten.

Mit Margret Hubmann baut er Ende der 1990er das gesamte Anwesen um, richtet den Weinbau neu aus, pflanzt 150 verschiedene Rebsorten und lässt sich bei alledem von der griechischen Mythologie leiten. So spielt das Fünfeck für Zierock eine herausragende Rolle, seine Weine werden nach dem Pentagrammprinzip hergestellt und auch ein Verkostungssystem entwickelt Zierock auf der Grundlage dieser geometrischen Form.

Daneben gilt „Panta rei“ als Leitmotiv des Weinguts Dolomytos in Unterinn, alles fließt, und zwar auch im Keller, der nach dem Gravitationsprinzip ausgerichtet ist. „Alle Arbeitsschritte können durch das natürliche Gefälle ganz ohne Fremdeinwirkung gesetzt werden – bis hin zur Abfüllung“, erklärt Norbert Marginter, der das Weingut Dolomytos als neuer Besitzer im Sinne des 2009 verstorbenen Professors weiterführt.

Bewirtschaftet, und zwar möglichst naturnah, werden drei Hektar Weinberge, die Trauben werden stark selektiert gelesen, verbringen danach 10 bis 14 Tage auf der Maische und werden spontan vergoren. Danach reifen sie mindestens 24 Monate in Zigarillos aus französischem Eichenholz. „Alle unsere Weine sind Verschnitte aus italienischen und griechischen Rebsorten“, erklärt Marginter. Die Griechen haben im Weingut Dolomytos also nicht nur mythologisch ihre Spuren hinterlassen.
„Im Keller können alle Arbeitsschritte durch das natürliche Gefälle ganz ohne Fremdeinwirkung gesetzt werden – bis hin zur Abfüllung.“
Norbert Marginter, Besitzer des Weinguts Dolomytos
WEINdrücke:Erlebt, genossen, geteilt
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