Der Sprung von der Masse zur Klasse
Luis Raifer, Kellerei Schreckbichl: Impulsgeber für die Qualitätsoffensive
Lesedauer: 5 '
1960 gegründet, gilt die Kellerei Schreckbichl als eine der jüngsten Kellereigenossenschaften in Südtirol. Allerdings auch als eine der einflussreichsten, wenn es um den in den 1980er-Jahren angepeilten Qualitätssprung des Südtiroler Weins geht. Der ist nicht zuletzt Luis Raifer zu verdanken: Er stand knapp 30 Jahre lang an der Spitze der Kellerei Schreckbichl – und damit auch an der Spitze der Südtiroler Qualitätsoffensive.
Raifer ist Agrarwissenschaftler und bewirtschaftet selbst das elterliche Weingut, als er die Zügel als geschäftsführender Obmann der Kellerei Schreckbichl übernimmt. Er kennt demnach den theoretischen Hintergrund genauso wie den praktischen, weiß über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso Bescheid wie über die Hürden, die es bei deren Umsetzung in die Praxis zu überwinden gilt.
Dem steht entgegen, dass Raifer mit einem dicken Minus startet. Das Weinland Südtirol ist damals eines, das – wenn man es überhaupt kennt – einen zweifelhaften Ruf genießt. Keinen jedenfalls, der ein langfristiges wirtschaftliches Überleben der Weinbauern und Kellereien garantieren würde. Das weiß Luis Raifer, als er das Ruder übernimmt und dieses herumreißt: früh und einschneidend. „Anfang der 1980er-Jahre war es für uns wichtig, eine neue Entwicklung einzuleiten“, so Raifer.
Im Klartext: Es musste konsequent an der Qualitätsschraube gedreht werden, und zwar in allen Bereichen. Im Weinbau hieß es, die Erträge massiv zu reduzieren und ein nachhaltiges Wirtschaften voranzutreiben. Im Keller musste qualitativ hochwertiger, vor allem aber vor- und umsichtiger gearbeitet werden. Und im Verkauf wurden Kommunikation und Marketing immer wichtiger. „So ist es uns gelungen, uns in relativ kurzer Zeit, in nur 30 bis 35 Jahren von einem Massen- zu einem Spitzenweinanbaugebiet hochzuarbeiten“, erinnert sich Raifer mit Blick auf Südtirol.
Dass das geschafft wurde, hat zum einen mit einem konsequenten Bekenntnis zur Qualität zu tun, zum anderen aber auch mit dem, was die Natur dem Weinland Südtirol mit auf den Weg gibt. „Der Südtiroler Weinbau profitiert vom alpin-mediterranen Klima“, sagt der langjährige geschäftsführende Obmann der Kellerei Schreckbichl. „Deshalb haben wir eine so große Vielfalt an Weinen und Stilrichtungen.“
Dazu kommen genügend Niederschläge, viel, viel Sonnenschein und große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. „All das trägt dazu bei, die Qualität der Trauben und den Ausbau der Aromastoffe zu fördern.“ Trotz aller natürlichen Vorteile ist der Weinbau in Südtirol aber immer noch Knochenarbeit. Maschinell kann wenig erledigt werden, oft genug ist Handarbeit angesagt. „Weinbau“, so sagt dann auch Luis Raifer, „ist ein Langstreckenlauf“. Noch dazu einer, bei dem es auf jedes Detail ankommt.
Nur: Diese Details wollte Raifer als Chef der Kellerei Schreckbichl den 300 Mitgliedern seiner Genossenschaft nie vorschreiben. Vielmehr hat er sich damit begnügt, einen Rahmen vorzugeben, der den Qualitätsanspruch der Genossenschaftskellerei sicherstellt, zugleich den Bauern aber auch ein hohes Maß an Eigenständigkeit bewahrt. Darin ist Raifer ganz und gar Genosse: „Das Gemeinsame ist der ursprüngliche Genossenschaftsgedanke“, sagt er. „Und die Gemeinschaft ist wichtig für die Qualität der Weine der Kellerei Schreckbichl.“
Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Raifer ist Agrarwissenschaftler und bewirtschaftet selbst das elterliche Weingut, als er die Zügel als geschäftsführender Obmann der Kellerei Schreckbichl übernimmt. Er kennt demnach den theoretischen Hintergrund genauso wie den praktischen, weiß über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso Bescheid wie über die Hürden, die es bei deren Umsetzung in die Praxis zu überwinden gilt.
Dem steht entgegen, dass Raifer mit einem dicken Minus startet. Das Weinland Südtirol ist damals eines, das – wenn man es überhaupt kennt – einen zweifelhaften Ruf genießt. Keinen jedenfalls, der ein langfristiges wirtschaftliches Überleben der Weinbauern und Kellereien garantieren würde. Das weiß Luis Raifer, als er das Ruder übernimmt und dieses herumreißt: früh und einschneidend. „Anfang der 1980er-Jahre war es für uns wichtig, eine neue Entwicklung einzuleiten“, so Raifer.
Im Klartext: Es musste konsequent an der Qualitätsschraube gedreht werden, und zwar in allen Bereichen. Im Weinbau hieß es, die Erträge massiv zu reduzieren und ein nachhaltiges Wirtschaften voranzutreiben. Im Keller musste qualitativ hochwertiger, vor allem aber vor- und umsichtiger gearbeitet werden. Und im Verkauf wurden Kommunikation und Marketing immer wichtiger. „So ist es uns gelungen, uns in relativ kurzer Zeit, in nur 30 bis 35 Jahren von einem Massen- zu einem Spitzenweinanbaugebiet hochzuarbeiten“, erinnert sich Raifer mit Blick auf Südtirol.
Dass das geschafft wurde, hat zum einen mit einem konsequenten Bekenntnis zur Qualität zu tun, zum anderen aber auch mit dem, was die Natur dem Weinland Südtirol mit auf den Weg gibt. „Der Südtiroler Weinbau profitiert vom alpin-mediterranen Klima“, sagt der langjährige geschäftsführende Obmann der Kellerei Schreckbichl. „Deshalb haben wir eine so große Vielfalt an Weinen und Stilrichtungen.“
Dazu kommen genügend Niederschläge, viel, viel Sonnenschein und große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. „All das trägt dazu bei, die Qualität der Trauben und den Ausbau der Aromastoffe zu fördern.“ Trotz aller natürlichen Vorteile ist der Weinbau in Südtirol aber immer noch Knochenarbeit. Maschinell kann wenig erledigt werden, oft genug ist Handarbeit angesagt. „Weinbau“, so sagt dann auch Luis Raifer, „ist ein Langstreckenlauf“. Noch dazu einer, bei dem es auf jedes Detail ankommt.
Nur: Diese Details wollte Raifer als Chef der Kellerei Schreckbichl den 300 Mitgliedern seiner Genossenschaft nie vorschreiben. Vielmehr hat er sich damit begnügt, einen Rahmen vorzugeben, der den Qualitätsanspruch der Genossenschaftskellerei sicherstellt, zugleich den Bauern aber auch ein hohes Maß an Eigenständigkeit bewahrt. Darin ist Raifer ganz und gar Genosse: „Das Gemeinsame ist der ursprüngliche Genossenschaftsgedanke“, sagt er. „Und die Gemeinschaft ist wichtig für die Qualität der Weine der Kellerei Schreckbichl.“
Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Noch eine Kostprobe?
Mehr aus Südtirols Weinwelt