Ein typischer Südtiroler feiert Geburtstag
31.05.2023

Ein typischer Südtiroler feiert Geburtstag

100 Jahre St. Magdalener Schutzkonsortium

Traditionell und gleichzeitig modern, mit einer milden Säure und weichen Gerbstoffen. Der St. Magdalener begeistert landauf, landein als vielseitiger Speisenbegleiter im Glas. Seine Eigenschaften als authentischer Südtiroler Alltagswein schätzte man schon vor 100 Jahren, und so gründeten engagierte Weinbauern aus St. Magdalena am 19. März 1923 die „St. Magdalena Weinbauerngenossenschaft“. Zweck der Gründung war es, die dortige Weinproduktion und den Namen vor Missbrauch zu schützen: der geografische Name „St. Magalena-Wein“ wurde erstmals markenrechtlich registriert und bekam eine dazugehörige Schutzmarke. Damit ist das St. Magdalener Schutzkonsortium mit seinen Vorläufern die erste Schutzvereinigung einer Herkunftsbezeichnung in Italien. Erst 1924 folgte beispielsweise das Schutzkonsortium des Chianti in der Toskana.  

Auch 100 Jahre nach diesem historischen Ereignis prägen die typischen Pergeln die Landschaft rund um das St. Magdalener Weinbaugebiet, lebendiges Zentrum des Weinbaus in Südtirol und Referenz für den autochthonen Vernatsch. „Wir lieben den St. Magdalener, weil er so gut in unsere Landschaft und zu unserer Lebensart passt“, meint Veronika Pfeifer vom Pfannenstielhof. Sie gehört jener jungen Generation von Weinbäuerinnen und Weinbauern im Schutzkonsortium an, die sich mit ihrem Erbe reflektiert auseinandersetzen und durch eine aufgeschlossene Herangehensweise den Spagat zwischen Erhalt der traditionellen Ausbauweisen und interessanten Neuinterpretationen schaffen.

Das Schutzkonsortium hat sich in den vergangenen Jahren inhaltlich wie personell erneuert und verjüngt und stellt sich den Anforderungen der Zeit. Obmann Josephus Mayr: „Wir danken es den Pionieren von damals, welche die Wichtigkeit des Ursprungsschutzes für den St. Magdalener erkannt haben. Es ist für uns Auftrag und Verpflichtung in ihrem Sinne an der Qualität unserer St. Magdalener-Weine weiterzuarbeiten.“

Um an die Gründung zu erinnern, lud das Schutzkonsortium am 14. März 2023 zum 100-jährigen Jubiläum auf den Untermoserhof, genau an jenen Ort, wo damals die Weichen für die geschützte Weinproduktion des St. Magdalener gelegt wurden. Zu diesem Anlass enthüllte Obmann Josephus Mayr einen Gedenkstein des Grödner Bildhauers Filip Moroder Doss. Langjährige Vertreter des Schutzkonsortiums, wie Heinrich Plattner (Waldgries) und Toni Rottensteiner (Weingut Hans Rottensteiner) gewährten einen interessanten Rückblick und Helmuth Scartezzini gab einige Zeitzeugenberichte zum Besten. Vertreter der aktuellen Produzenten (Philipp Plattner, Obmann Kellerei Bozen und Hannes Spornberger, Kandlerhof) berichteten von ihren Erfahrungen aus der Gegenwart. Veronika Pfeifer (Pfannenstielhof) warf einen Blick in die Zukunft und die Herausforderung für die kommende Generation.
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