Glas mit Rotwein
19.08.2022

Südtirol in Weinrot

Der Aufschwung der Südtiroler Rotweine

Die Geschichte des Südtiroler Rotweins ist ständig in Bewegung. Ursprünglich war er das Steckenpferd der Südtiroler Weine, die im Zuge der radikalen Mengenreduktion in den 80er Jahren vermehrt an Qualität gewonnen haben. Ihr Erfolg geriet zwischenzeitlich ins Wanken, als sich Südtirol immer mehr als Weißwein-Land etablierte. Die Sortenvielfalt in Südtirol erweiterte sich und die roten Klassiker machten den weißen Sorten Platz. Heute erleben die edlen Rotweine eine Renaissance, ihre Qualität wird gefeiert und ihr guter Ruf ist zurück.

Besonders wohl fühlen sich die feinen Roten im Terroir rund um Bozen sowie im Unterland bei Mazzon, wo sie ideale klimatische Voraussetzungen vorfinden.

Für Südtirol typisch sind die Rotweinsorten Vernatsch und Lagrein, die ihren Ursprung in Südtirol haben und somit als autochthone Weinsorten bezeichnet werden. Neben ihnen werden auch weitere Rotweinsorten wie Blauburgunder, Merlot und Cabernet angebaut, die in Südtirol auf ideale Bedingungen treffen.

  • Vernatsch

    Die bereits gegen Ende des Mittelalters schriftlich erwähnte autochthone Sorte spielt seit dem 16. Jh. eine wesentliche Rolle im Südtiroler Weinbau. Leichte, gerbstoffarme Weine mit moderatem Alkoholgehalt und individuellem, gebietstypischem Charakter stehen für den Vernatsch. Auf dem Markt zeigt er sich in unterschiedlichen Spielweisen wie St. Magdalener, Kalterersee und Meraner.

    Der Vernatsch ist ein erstklassiger Speisenbegleiter. Besonders gut passt er zur typischen Südtiroler Brettlmarende. Dazu gehören Speck, Wurstwaren und Käse.

  • Lagrein

    Diese autochthone Weinsorte hat in Bozen seine Wurzeln. Aromen von Waldbeeren sowie frischen Kirschen und Veilchen zeichnen diesen Wein aus. Am Gaumen zeigt er samtige Fülle und weiche Säure. Der Ausbau in Eichenholzfässern verleiht den Topselektionen besonderen Charakter. In der Rosé-Version ist er als „Lagrein Kretzer“ bekannt.

    Zum Lagrein passt Wild, dunkles Fleisch sowie Hartkäse. Lagrein Rosé servieren Sie hingegen am besten mit geschmacksintensiven Vorspeisen, geräucherten Fisch oder weißem Fleisch.

  • Blauburgunder

    Diese elegante Rotweinsorte wird in Südtirol seit Mitte des 19. Jahrhunderts angebaut. In mittelhohen, nicht zu trockenen Lagen entfaltet sie ihr volles Potenzial. Das Ergebnis: gut strukturierte Weine. Die Südtiroler Blauburgunder punkten mit intensivem Duft nach roten und dunklen Beeren, Gewürzen und Veilchen.

    Servieren Sie dazu am besten Wild, Wildgeflügel, Milchlamm, Kaninchen, Braten oder Hartkäse.

  • Merlot

    In Südtirol wurde die Rotweinsorte Merlot erstmals vor rund 120 Jahren angepflanzt. Die frühreifende Sorte fühlt sich vor allem in warmen Lagen auf tiefgründigen, lehmhaltigen Böden wohl. Dort können fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine mit südlichem Charme und weichen, reifen Tanninen entstehen.

    Dazu empfiehlt sich Wild, Wildgeflügel, Fleischgerichte und Hartkäse.

  • Cabernet

    Durch konsequente Ertragsreduktion zeigt der seit rund 150 Jahren in Südtirol angebaute Cabernet heute vor allem Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und unterschiedlichen Gewürzen. Komplex wird er dank einer Spur Pfeffer. Seine dichte Struktur macht aus dem Cabernet einen der langlebigsten Rotweine Südtirols.

    Dazu servieren Sie am besten Wildgeflügel, Lamm, Fleischgerichte und Hartkäse.
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